Pflanzen fürs Büro und Coworking Spaces
Grüne Büros, die mit Zimmerpflanzen dekoriert sind, machen Angestellte glücklicher und motivierter. Das wurde sogar laut einer englischen Studie bestätigt. Kahle Büros und Coworking Spaces bewirken demnach nicht nur eine Verminderung der Arbeitseffizienz, sondern tragen auch zu einer depressiven Stimmlage bei.
Im Folgenden erfährst du welche Ausstattungsmöglichkeiten Pflanzen mit sich bringen und warum auch du dein Büro mit etwas Pflanzengrün aufhellen solltest.
Fördern Pflanzen die Produktivität und Konzentration?
Die Ansicht, dass im Büro nur produktiv und konzentriert gearbeitet werden kann wenn die Einrichtung spartanisch und praktisch ist, ist immer noch weit verbreitet. Nach diesem Ansatz sind Pflanzen überflüssig und haben nichts auf dem Schreibtisch verloren. Aber weit gefehlt! Das Ergebnis einer eineinhalb Jahre langen Forschung an einer britischen Universität zeigte, dass Pflanzen die Produktivität und Konzentration der Angestellten in Büros um durchschnittlich 15% steigern konnten. Der Grund dafür liegt darin, dass Pflanzen die besondere Fähigkeit haben, durch den Vorgang der sogenannten Photosynthese, Kohlendioxid in frischen Sauerstoff umzuwandeln. Zudem filtern sie giftige Schadstoffe, die durch das Fenster in den Raum gelangen oder sogar durch bestimmte Materialien, wie beispielsweise Leder, entstehen können. In begrünten Büros zeigt sich zudem eine geminderte elektrostatische Aufladung und vor allem in klimatisierten Räumen ein Ausgleich von jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen.
Arbeitnehmer fühlten sich umgeben von Grün geistig zufriedener und positiv motivierter. Auch ältere Studien bestätigten bereits, dass der Anblick von Pflanzen negativen Stress reduziert, die Aufmerksamkeit steigert sowie das Wohlbefinden erhöht.
Weiterhin bewirken Pflanzen im Raum einen Anstieg der Luftfeuchtigkeit, was vor allem in den kalten Jahreszeiten bei Halsschmerzen, trockenem Rachen oder Nasenschleimhautentzündungen helfen kann.
Frischer Sauerstoff im Raum regt unsere Gehirnzellen an und fördert folglich unsere Arbeits- und Konzentrationsfähigkeit. Angestellte fühlten sich laut der Studie zudem zufriedener, motivierter und mehr verbunden mit ihrer Arbeit als sonst.
Folglich sollten Unternehmen die Anschaffung von Pflanzen im Büro überdenken - zum Wohl ihrer Angestellten und zur Steigerung des Unternehmenserfolges.
Können Pflanzen als architektonisches Innenraumelement genutzt werden?
Neue Gestaltungskonzepte in Büros integrieren verstärkt Pflanzen um nicht nur den Arbeitsplatz attraktiver sondern auch gesundheitsförderlicher und produktiver zu machen. Neben den positiven Effekten, dass Pflanzen die Luftfeuchtigkeit im Raum regulieren, tragen sie zu einer Verbesserung der Raumakustik bei, da der Schallpegel deutlich gemindert wird - Gespräche und Telefonate können ruhiger geführt werden.
Eine sehr kreative und architektonisch wertvolle Möglichkeit Pflanzen aufzustellen, ist, sie als Raumteiler einzusetzen. Das lässt dein Büro nicht nur im stilvollen, sondern zugleich auch frischen und belebten Ambiente erscheinen. Pflanzen stellen hier eine echte Bereicherung für unsere Räume dar. Insbesondere für Büros und andere Arbeitsplätze, die sich neben einer lauten Straße befinden, können Pflanzen hier als sehr effektive Schalldämmung eingesetzt werden. Vor allem hoch wachsende Pflanzen mit breiten Blättern können hier einen Schallschutz bieten, was vor allem bei der Arbeit ein großer Vorteil sein kann und die Produktivität im Arbeitsalltag sicher stellt.
Es gibt hier mehrere Möglichkeiten, Pflanzen als Indoor-Ausstattung einzusetzen:
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Solitärpflanzen
Einzelne Pflanzen in attraktiven Gefäßen können sowohl im Eingangsbereich, Foyers oder neben Sitzgruppen platziert werden. Aber auch bei einer Inszenierung, bei der du mehrere Solitärpflanzen nebeneinander in einer Reihe platzierst, kannst Du einen Pflanzwall anlegen und so eine Abgrenzung schaffen.
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Pflanzkästen
In einem Pflanzkasten kannst du gleich mehrere Pflanzen auf einmal pflanzen. Die Pflanzbox kann dann als Raumteiler genutzt werden um kleine ruhige Inseln oder gemütliche Ecken in größeren Räumen einzurichten.
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Hängende Zimmerpflanzen
Auch Hängepflanzen sind im Büro eine gute Wahl, gerade bei kleinen Büroräumen, wo nicht viel Platz zum Stellen von Blumentöpfen ist. Eine hängende Variante sind String Gardens bzw. Kokedama.
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Grüne Wände
Als vertikale Grünwände eignen sich Mooswände optimal zur Begrünung von Büros, da sie nicht nur sehr pflegeleicht sind, sondern mit ihrem grünen Farbton eine angenehme Atmosphäre schaffen und vor allem die Akustik im Raum verbessern. Auch Moosbilder eignen sich schon um zur Schalldämmung beizutragen. Statt Moos können auch diverse Grünpflanzen zu Pflanzenwänden kombiniert werden.
Welche Pflanzen eignen sich fürs Büro?
Gerade im Büro ist es von Vorteil auf pflegeleichte und robuste Pflanzen zu setzen. Denn am Arbeitsplatz gibt es immer Phasen, in denen sich keiner um die Pflanzen kümmern kann. Im Folgenden stellen wir dir einige empfehlenswerte Büropflanzen vor. Die hier genannten Pflanzenarten können in Büros und Coworking Spaces sehr effizient eingesetzt werden. Sei es zur Schalldämmung, zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes und zur Produktivitätssteigerung, oder aber auch nur für das optische Bild, welches den Arbeitsplatz in einem angenehmeren Ambiente erscheinen lässt.
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Grünlilie (Chlorophytum comosum)
Ihre zahlreichen Namen deuten schon auf ihren Bürocharkater hin - Sekretärinnenblume, Beamtenlilie, Beamtengras, Beamtenpalme. Die ursprünglich aus Südafrika stammende Grünlilie ist der Klassiker unter den Büropflanzen, denn sie ist robust, pflegeleicht und luftreinigend.
Sie bevorzugt einen hellen Standort in nicht direkter Heizungsnähe, kommt aber auch mit wenig Licht aus. Viel Wasser braucht die Grünlilie nicht und auch kürzere Trockenperioden übersteht Chlorophytum problemlos.
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Gummibaum (Ficus elastica)
Auch der Gummibaum, der ursprünglich aus Asien stammt, genießt das Image eines typischen Behördengewächses: verstaubt und veraltet. Aber zu Unrecht, denn der Gummibaum ist pflegeleicht und seine großen Blätter erzeugen ein prima Klima.
Auch der Ficus elastica steht gerne am Fenster, aber nicht direkt vor der Heizung. Mit wenig Wasser gibt er sich auch zufrieden, freut sich allerdings über regelmäßiges Düngen. Der Gummibaum kann zudem recht groß werden, was ihn zu einem perfekten Kandidaten für
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Birkenfeige (Ficus benjamina)
Die ursprünglich aus Indien stammende Birkenfeige ist ebenfalls eine sehr beliebte Büropflanze. Sie kann groß und buschig werden und eignet sich daher sehr gut als Lärmschutz. Auch ist der Ficus in der Lage zahlreiche Schadstoffe wie Formaldehyd aus der Luft zu filtern.
Der Ficus benjamina benötigt viel Licht, aber keine direkte Sonne. Auf Zugluft reagiert die Pflanze allergisch und wirft ihre Blätter im unteren Bereich ab. Wasser benötigt der Ficus nur hin und wieder. Einmal ins Büro eingezogen, mag die Birkenfeige es am liebsten so wie es ist - keine Standortveränderungen und Temperaturen zwischen 18°C und 23°C.
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Bogenhanf (Sansevieria)
Zu den ganz und gar unkomplizierten Büropflanzen gehört der Bogenhanf, da er bei Standort und Pflege fast alles verzeiht. Einzig an die Zimmertemperatur stellt die Pflanze Ansprüche - die Temperatur sollte nicht unter 15°C fallen. Der pflegeleichte Bogenhanf kommt mit langen Trockenperioden gut zurecht und reduziert vor allem den Kohlendioxid-Gehalt in der Raumluft.
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Efeutute (Epipremnum aureum)
Die Efeutute ist eine ideale Büropflanze, da sie unter anderem Formaldehyd, Benzol und Trichloräthylen aus der Luft filtert. Zudem kann die pflegeleichte Efeutute auf einem (hohen) Regal platziert werden, wo von aus sie ihre Blätter nach unten ranken lassen kann.
Epipremnum aureum mag es gerne hell, ohne direkte Sonne, verträgt aber auch dunklere Plätze. Jedoch nimmt die auffällige Blattzeichnung ab, je dunkler die Efeutute steht. Die Luftfeuchtigkeit kann gerne höher sein.
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Efeu (Hedera helix)
Efeu gehört zu den Pflanzen mit der höchsten luftreinigenden Wirkung und ist daher eine perfekte Büropflanze. Besonders gut werden Stoffe wie Benzol, Formaldehyd, Xylole und Toluol aus der Luft gefiltert und reduziert. Zudem schafft es Efeu Schimmelbestandteile aus der Luft zu filtern.
Hedera helix kann ebenfalls wie die Epipremnum aureum auf einem (hohem) Regal platziert werden, um ihre Blätter nach unten ranken zu lassen. Der Standort sollte hell, aber nicht direkt in der Sonne sein. Mit dunkleren Plätzen gibt sich Hedera helix auch zufrieden. Wasser benötigt die Kletterpflanze erste, wenn die Erde oberflächlich komplett abgetrocknet ist.
Wer kümmert sich um die Pflege der Büropflanzen?
Wenn du dein eigenes Büro hast, ist die Pflege der Pflanzen in deinem Büro allein dir überlassen. Komplizierter wird es mit der Pflanzenpflege wenn in einem Büro mehrere Mitarbeiter sitzen. Aber auch bei Pflanzen die in Gemeinschaftsräumen stehen stellt sich die Frage: Wer pflegt die Pflanzen?
Es gibt einige Unternehmen die sich auf Innenraumbegrünung spezialisiert haben und auch den entsprechenden Service der Pflanzenpflege anbieten. Dazu gehören unter anderem die Übernahme des Gießens und Düngens, Reinigung der Blätter, vorbeugende Pflanzenpflege gegen Schädlinge und deren Bekämpfung durch qualifizierte und geschulte Serviceteams.
Wenn kein externes Personal für die Pflanzenpflege beauftragt wird liegt es an den Angestellten die Pflege zu übernehmen. Dabei ist es wichtig Absprachen zu treffen, ansonsten gießt möglicherweise niemand oder alle Mitarbeiter nacheinander. Sind Grünpflanzen dauerhaft überwässert, kann dieses nicht nur zum Absterben der Zimmerpflanzen führen, sondern es können sich auf der Erde Schimmelpilze, Parasiten oder Mikroorganismen entstehen, die zu Gesundheitsbeschwerden führen können.
Um das gießen im Büro einfacher zu machen, kann man die Blumentöpfe mit Feuchtigkeitsmessern ausstatten, die einem genau anzeigen wann die Pflanze wieder Wasser benötigt. Eine andere einfache und gute Alternative ist die Hydrokultur oder Pflanzsysteme mit Wasserspeicher.
Hydrokultur bedeutet übersetzt Wasserkultur - denn "hydor" kommt aus dem Griechischen und bedeutet schlicht "Wasser". Bei der Hydrokultur werden die Pflanzen in einem Substrat kultiviert, das keine organischen Bestandteile enthält und nicht zur Ernährung der Pflanzen beiträgt. In der Regel wird ein körniger, granulierter Blähton verwendet. Die Pflanzen beziehen ihre Nährstoffe also nicht aus dem Substrat, sondern aus dem mit Nährstoffen angereicherten Wasser, durch spezielle Langzeitdünger.
Die Grünpflanzen müssen dann nur selten gegossen werden und überlebe auch längere Urlaubszeiten.